Reitstiefel

Reitstiefel – Mehr Sicherheit auf dem Pferderücken

Reitstiefel gehören zur absoluten Standard-Ausrüstung eines jeden Reiters, denn sie dienen der Sicherheit von Reiter und Pferd. Wer das erste Mal auf einem Pferd sitzt, benötigt nicht direkt professionelle Reitstiefel, sollte aber dennoch wichtige Grundregeln beachten. Wer sich längerfristig für das Reiten als Hobby entscheidet, muss aber unbedingt zu professionellem Schuhwerk greifen. Doch wieso eigentlich? Worauf müssen Sie beim Kauf von Reitstiefeln achten und welche Arten von Reitstiefeln gibt es? Hier kommt das kleine Einmaleins der Reitstiefel:

Wofür Reitstiefel?

Reitstiefel wurden speziell entwickelt, um den Sport für den Reiter und das Pferd so angenehm wie möglich zu gestalten. Denn das falsche Schuhwerk birgt nicht nur Gefahren für den Reiter, es kann auch zu schmerzenden Druckstellen oder gar offenen Verletzungen am Bauch des Tieres führen. Egal, für welche Art des Reitens Sie sich also entschieden haben, Western, Englisch, Dressur oder Springen, die unterschiedlichen Reitstiefel sind in wichtigen Punkten stets identisch:

Reitstiefel
Foto: shanti via Twenty20

Grundregeln für Reitstiefel:

Auf den ersten Blick mögen beispielsweise Western- und Englisch-Reitstiefel denkbar verschieden aussehen. Auf den zweiten Blick jedoch, sind diese sich gar nicht so unähnlich. Es gibt nämlich wichtige Grundregeln, denen jeder Reitstiefel entsprechen muss, und an welchen Sie sich auch als Anfänger ohne professionelles Schuhwerk orientieren sollten. Hierzu gehören

  • ein Absatz: Jeder Reitstiefel muss unbedingt einen kleinen Absatz haben, der das Rutschen des Fußes durch den Steigbügel verhindert.
  • der knöchelhohe Schaft: Die Schafthöhe ist bei einem Reitstiefel sehr wichtig. Dieser sollte mindestens über den Knöchel gehen, um diesem so mehr Halt im Steigbügel zu geben und ihn vor Schlägen oder Schürfwunden zu bewahren. Der knöchelhohe Schaft ist deshalb als Mindesthöhe zu verstehen. Während sich heutzutage nämlich Reitstiefeletten oder mittelhohe Westernstiefel immer größerer Beliebtheit erfreuen, gehen die klassischen englischen Reitstiefel bis knapp unters Knie. Dies bringt zwei weitere Vorteile mit sich: Erstens können sich kurze Schäfte unter dem Sattelblatt verhaken und so den Reiter bei der Hilfengebung behindern, zweitens schützt die glatte Oberfläche das Pferd vor Schürfwunden durch reibende Applikationen oder schmerzhafte Stiche durch herausstehende Accessoires.
  • eine glatte Oberfläche: Dies bringt uns gleich zum nächsten Punkt. Unabhängig von der Schafthöhe und dem Design der Reitstiefel, muss die Oberfläche unbedingt glatt gestaltet sein. Accessoires, wie Nieten oder Strasssteine, können nämlich am Pferdebauch reiben und so auf Dauer schmerzhafte Wunden hinterlassen. Auch zu Sporen dürfen Sie unbedingt nur dann greifen, wenn Sie als erfahrene/r Reiter/in professionell damit umgehen können.
  • die durchgehende Sohle: Zuletzt müssen der Stiefel oder die Stiefelette von der Spitze bis zum Absatz durchbesohlt sein, damit der Schuh nicht im Steigbügel hängenbleibt.

Aus welchem Material werden Reitstiefel gefertigt?

Wenn Sie die genannten Grundregeln beachten, können Sie guten Gewissens auf das Pferd steigen, denn Sie reiten sicher und pferdefreundlich. Für welches Material der Reitstiefel Sie sich nun entschieden, liegt eigentlich ganz an Ihrem individuellen Geschmack. Die klassischen englischen Reitstiefel beispielsweise, werden oft aus einer Gummi-PVC-Mischung gefertigt. Dadurch sind sie besonders weich, anschmiegsam sowie wasserabweisend, leicht zu reinigen und robust. Etwas teurer sind die Reitstiefel und -stiefeletten aus Leder. Sie passen sich dafür besser dem Fuß und Reiterbein an, geben etwas mehr Stabilität und gelten gemeinhin als langlebiger. Vor allem bei Kindern lohnt es sich, auch einmal nach gebrauchten Reitstiefeln zu suchen, da sie schnell aus den Schuhen herauswachsen. Wichtig ist jedoch auch hier, dass sie optimal passen, um unangenehme Blasen oder Scheuerstellen zu verhindern. Die Wahl der Reitstiefel hängt außerdem stets von Ihrer Reitweise ab:

hohe Reitstiefel
Foto: averyandallen via Twenty20

Verschiedene Arten von Reitstiefeln

  • Dressurstiefel haben einen sogenannten Dressurbogen an der oberen Außenkante und lassen dadurch das Bein optisch länger wirken. Sie fördern außerdem die optimale Lage des Unterschenkels am Pferd und haben eine stabile Ferse, die auch den Sporeneinsatz ermöglicht.
  • Springstiefel sind aus einem weichen Leder gefertigt und dadurch weniger steif als der Dressurstiefel. Der Reiter hat mehr Bewegungsfreiheit und ausreichend Flexibilität während der Sprünge.
  • Stiefeletten, auch Jodhpur-Stiefeletten genannt, ragen nur unweit über den Knöchel hinaus und werden in der Regel mit Lederchaps oder einer Jodhpur-Reithose kombiniert.
  • Chaps sind ein Beinschutz aus Leder, welcher den Fuß vor Dornen und Ästen schützen. Lange Chaps, die beinahe hosenähnlich aussehen, sind vor allem im Westernreiten beliebt. Kurze Chaps umschließen hingegen lediglich die Wade des Reiters, werden mit einem Klettband oder Reißverschluss geschlossen und vorzugsweise zu Reitstiefeln mit einem kurzen Schaft kombiniert.

Reitstiefel Marken und Hersteller

Zu der wohl bekanntesten Herstellerfirma von Reitstiefel gehört der Reitzubehör-Hersteller HKM. Das Sortiment von HKM Reitstiefel ist besonders vielfältig, aber auch Busse und Reitstiefel von Kerbl bieten dem Reiter besonderen Komfort und Sicherheit beim Reiten.