Es ist nicht nur der Traum vieler Mädchen. Auch Erwachsene, die gern Reiten, überlegen, ob sie sich ein eigenes Pferd kaufen sollen.
Ein Pferdekauf sollte aber gut überlegt sein, denn mit dem Erwerb eines eigenen Pferdes kommen Verpflichtungen dem Tier gegenüber auf den Käufer zu. Was es schon vor dem Pferdekauf zu bedenken gibt und wie man sein Traumpferd findet, das verrät Ihnen dieser Beitrag.
Tipps für den Pferdekauf
Vor einem Pferdekauf sollte man sich vor allem Gedanken zum Preis machen, denn der Kauf eines Pferdes ist eine nicht unwesentliche Investition. Darüber hinaus ist es notwendig, sich über die wichtigsten Aspekte der Pferdehaltung zu informieren. Dazu gehört es, ausreichende Bewegung des Pferdes ebenso wie eine angemessene Unterkunft für das Tier zu suchen und für Futter zu sorgen. Wichtige Informationen zum Thema Pferdekauf findet man auf Internetportalen wie allyourhorses.de. Dort können Interessierte neben Pferden auch Anzeigen zu Pferde- und Reitequipment finden.
Vorabüberlegung – Was kostet ein Pferd?
Die Kosten für ein Pferd variieren und können zwischen 4.000 und 15.000 Euro für ein reines „Freizeitpferd“ und mehreren Millionen Euro für ein erfolgreiches Turnier- bzw. Rennpferd liegen. Prinzipiell gibt es in Sachen Preis keine Grenze nach oben. Wichtige Preisfaktoren bei Pferden sind vor allem:
- Rasse
- Alter
- Körperbau (Gang und Exterieur)
- Herkunft (Stammbaum)
- Größe
- Farbe
- Rittigkeit
- Ausbildungsstand
- Erbrachte Leistung
- Charakter des Tieres
Welches Pferd passt zu mir?
Ob ein Pferd zum Käufer passt, lässt sich auf Anhieb eigentlich nicht sagen. Wie bei Menschen, so kommt es zu einem großen Teil auch bei Mensch und Pferd darauf an, dass die Chemie zwischen beiden stimmt. Natürlich kann der Kaufinteressent eine bestimmte Rasse bevorzugen, aber das ist eher nebensächlich.
Wichtiger ist es, dass Reiter Und Pferd größen- und gewichtstechnisch einigermaßen zusammenpassen. Experten empfehlen etwa, dass ein Pferd maximal 20 Prozent seines eigenen Gewichts tragen sollte.
Ist der Käufer Reiteinsteiger ohne Erfahrung, sollte er kein zu junges Pferd kaufen. In diesem Fall passt ein gut ausgebildetes Tier besser zu ihm. Das Pferd braucht einen ruhigen und gutmütigen Charakter, durch den es auf Fehler des Reiters gelassen reagieren kann. Um herauszufinden, ob ein Pferd zum Käufer passt, kann ein Probereiten sehr hilfreich sein. Bei einem solchen Aufeinandertreffen merkt man sehr schnell, ob man einen Zugang zum Tier findet.
Probereiten – Der Ablauf
Bei einem Probereiten sollte man darauf achten, wie sich das Pferd verhält. Aus diesem Grund ist es ratsam, schon einige Zeit vorher zum Termin zu erscheinen. So hat man Gelegenheit, sich einen umfassenden Eindruck vom Tier zu verschaffen. Am besten geht man folgendermaßen vor:
- Umschauen im Stall (wie verhält sich das Tier dort. Aufgeweckt, freundlich?)
- Teilnahme am Putzen und Satteln (steht das Pferd ruhig oder ist es aufgeregt?)
- Kontrollieren der Reaktionen des Tieres (reagiert es auf Mensch und Berührung?)
Bevor man das Pferd selbst reitet, ist es sinnvoll, sich das Tier vom Verkäufer sozusagen vorreiten zu lassen. So erkennt man, wie sich das Tier grundsätzlich beim Reiten verhält. Darüber hinaus erkennt man Details hinsichtlich der Gänge des Pferdes und sieht, ob die vorher gemachten Angaben zum Ausbildungsstand korrekt waren.
Um selbst auf dem Pferd reiten zu können, sollte man vorher das Equipment prüfen, denn nur mit passendem Sattel und ausreichend langen Bügeln kann sich eine Grundverbindung zum Tier aufbauen. Sitzt man hingegen unbequem, gewinnt man durch das Probereiten meist keinen realistischen Eindruck. Im Idealfall hat man seine eigene Ausrüstung dabei, dann kann man gleich sehen, ob es zum Pferd passt oder man eventuell neues Equipment wie Sattel oder Trense kaufen muss.
Beim eigenen Probereiten sollte man sämtliche Grundgangarten ganz in Ruhe testen und wenn man es möchte, auch einen kleinen Sprung wagen. Bei alldem sollte man vor allem auf die Chemie achten, die Feinheiten wachsen bei den späteren Reit- und Trainingseinheiten. Zunächst geht es einfach darum, ob sich das Pferd vom Käufer willig regulieren und führen lässt. Experten raten übrigens dazu, noch einen zweiten Termin für ein Probereiten zu vereinbaren und das Tier dann von Beginn an selbst zu reiten. Dies ist ein probates Mittel, um festzustellen, ob das Tier tatsächlich zu einem passt.
Ankaufuntersuchung? Ja oder Nein?
Vor dem Kauf eines Pferdes ist es immer sinnvoll, eine sogenannte Ankaufuntersuchung durchführen zu lassen. Durch eine solche Untersuchung lassen sich frühzeitig akute Verletzungen sowie viele Krankheiten entdecken bzw. ausschließen, die den Eigentümer später aufgrund hoher Behandlungskosten viel Geld kosten könnten.
Für eine einfache Untersuchung ohne Röntgen entstehen Kosten von etwa 150 bis 200 Euro. Soll das Pferd geröntgt werden, muss man mit Kosten zwischen 750 und 1.500 Euro rechnen. Das Geld für eine Ankaufuntersuchung ist aber gut investiertes Geld.
Praxistipp: Meist empfiehlt der Verkäufer einen Tierarzt für die AKU (Ankaufuntersuchung). Als Käufer sollte man aber bedenken, dass die Objektivität des Veterinärs aufgrund der Verbindungen zum Verkäufer beeinträchtigt sein könnte. Daher könnte es sinnvoll sein, eine eigene Tierarztsuche im Internet zu starten.
Der Pferdekaufvertrag
Der Vertrag im Rahmen eines Pferdekaufs muss aufgrund fehlender gesetzlicher Regelungen nicht schriftlich vorliegen, sondern kann auch mündlich geschlossen werden. Dennoch ist die Schriftform inklusive sämtlicher Vertragskonditionen hinsichtlich der Rechtssicherheit ratsam. Eine wichtige Unterscheidung ist, ob der Kaufvertrag zwischen zwei Privatpersonen oder zwischen einer Privatperson und einem Unternehmer geschlossen wird.
Im ersten Fall besteht nämlich die Möglichkeit, die sogenannten gesetzlichen Gewährleistungsansprüche vertraglich auszuschließen. Um die Identität des Pferdes im Kaufvertrag zu verifizieren, sollte der Kaufvertrag folgende Angaben enthalten:
- Name des Tieres
- 15-stellige Lebensnummer
- Geschlecht
- Stammbaum bzw. Abstammung
- Abzeichen
Zudem sind natürlich die Vertragspartner, der Kaufpreis und die Zahlungsbedingungen festzuhalten. Ebenso ist es wichtig, vertraglich zu fixieren, zu welchem Datum das Pferd und die „Gefahr der zufälligen Verschlechterung“ (z. B. durch eine Verletzung) bzw. des „Unterganges“ (beim Tod des Tieres) auf den Käufer übergehen. Außerdem ist es ratsam, dass der Vertrag ein Datum für die Übergabe der zum Tier gehörenden Dokumente (Pferdepass, Zuchtbescheinigung und Eigentumsurkunde) enthält.
Fazit
Der Pferdekauf ist, wenn man ihn korrekt durchführt, ein komplexer Prozess aus mehreren Schritten. So wichtig die Vorüberlegungen hinsichtlich des Preises sind, so eminent ist es auch, das passende Pferd zu finden und anhand einer Ankaufuntersuchung feststellen zu lassen, ob es gesund ist und zu den eigenen Anforderungen passt.
Hat man dann noch eine artgerechte Unterkunft und das richtige Reitequipment, steht einer langen, sportlichen und auch emotionalen Verbindung zwischen Reiter und Pferd nichts mehr im Wege.