Nach einem arbeitsreichen und anstrengenden Leben als Zirkuspferd, Polizeipferd oder Reit-, Spring- und Tunierpferd verdient ein Pferd sein Gnadenbrot – eine erholsame und schöne Zeit auf der Wiese. Ein altes und vielleicht krankes Pferd hat es – wie ein alter Mensch – verdient seine letzten Jahre in Würde zu verbringen, und sich verwöhnen zu lassen, fernab von Leistungsdruck oder Reitschülern, die am Gebiss zerren.
Dazu gibt es unter anderem auch extra Gnadenbrothöfe, die sich auf die Pflege von vierbeinigen Senioren spezialisiert haben. Diese sind leider sehr teuer, sodass es oft statt auf die grüne Wiese zum Abdecker geht. Obwohl das Tier sein Leben lang brav am Strick gegangen ist und den Reiter getragen hat, ist es vielen einfach nicht Wert, auf ein junges neues Pferd zu verzichten. Das alte Tier wird ausgetauscht wie eine defekte Glühbirne im Stall.
Tierschützer kümmern sich um alte Pferde
Tierschützer und Pferdeliebhaber kaufen daher oft gezielt alte Pferde an, die sonst keinen schönen Lebensabend mehr hätten verbringen können. Außerdem sind die alten Senioren ja auch gar nicht so nutzlos, wie man denken könnte. Sie sind natürlich nicht mehr fähig, stundenlange Reitstunden durchzustehen oder wilde Geländeritte – aber ein gemütlicher Spaziergang am Strick freut sie sicherlich. Und wo ist eigentlich der Unterschied, ob sie mit ihrem Pferd spazieren gehen oder mit ihrem Hund?
Reitanfänger oder Menschen die eigentlich Angst vor Pferden haben, können auch auf noch fitten Tieren ihre ersten langsamen Runden drehen. Die alten Pferde lassen sich meist so schnell von nichts mehr beeindrucken und werden ihren Reiter sicher und langsam durch die Reithalle tragen. Außerdem machen sich Pferde und Ponys auch als Rasenmäher gut, wenn man keinen englischen Rasen erwartet.
Ältere Pferde bei kalten Temperaturen richtig eindecken
Normalerweise sollte man meinen, ein älteres Pferd braucht aufgrund seines im Winter dicker werdenden Fells keine zusätzliche Decke bei niedrigen Temperaturen. In bestimmten Fällen ist dies jedoch nicht richtig, denn auch Pferde können durchaus kälteempfindlich sein und frieren. Aus diesem Grund sollten Pferdebesitzer ihre Pferde bei sinkenden Temperaturen gewissenhaft beobachten.
Zittert das Pferd oder möchte seine Box nur ungern verlassen, dann kann dies ein Zeichen dafür sein, dass das Pferd unter der Kälte zu leiden hat. Ist man sich nicht sicher, ob das Pferd friert, dann lässt sich dies am besten anhand der Ohrtemperatur erkennen. Ist das untere Drittel der Ohren kalt, dann ist davon auszugehen, dass das Pferd friert und mit einer Decke ausgestattet werden sollte.
Aber welche Decke nimmt man für welches Pferd? In der Regel hängt die Wahl der Decke nicht nur mit den vorherrschenden Außentemperaturen zusammen, sondern auch mit den Haltungsbedingungen des Pferdes. Lebt ein Pferd im Winter vorzugsweise in der Box, dann benötigt es nicht unbedingt eine wasserdichte, bewegungsfreundliche Regendecke.
Wasserdichte Pferdedecke
Soll das Pferd mit seiner Decke aber auch an die frische Luft dürfen, dann sollte der Pferdehalter unbedingt darauf achten, dass die Decke nicht nur wasserabweisend, sondern wirklich wasserdicht ist. Für besonders agile Pferde sollte zusätzlich dazu noch auf eine komfortable Bewegungsfreiheit mit der Decke geachtet werden, indem man ein Modell mit so genannten Gehfalten wählt. Teilweise lassen sich diese sogar zu einer Umhängetasche zusammenfalten.
Weiß man nicht genau, welche Deckengröße das Pferd benötigt, dann muss der Besitzer das Pferd vor dem Kauf der Decke ausmessen. Dazu wird die Länge vom höchsten Punkt des Widerristes bis zum Schweifansatz gemessen.
Foto: cristi180884 via Envato