Das Westernreiten erfreut sich zunehmend großer Beliebtheit. Damit erhält auch der Westernsattel Einzug in das Freizeitreiten und macht dem klassischen Reitsattel Konkurrenz. Sein australischer Verwandter, der Stocksattel, ist jedoch noch relativ unbekannt. Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden kommen verschiedenen Bedürfnissen beim Reiten entgegen. Die Geschichte der Sättel, ihre besonderen Eigenschaften und ihr Einsatzgebiet sind vor einem Kauf zu beachten.
Ein Sattel mit Tradition
Beide Sattelarten stammen aus der Tradition des Westernreitens und wurden für die Bedingungen des Arbeitsalltags entwickelt. Besonders die Westernsättel versprühen noch heute den Charme der amerikanischen Cowboys und Rinderhüter. Sie sind verbunden mit dem Gedanken an Freiheit und grenzenlose Flächen.
Der Sattel als unersetzliches Reitzubehör wurde für lange Tage beim Reiten entwickelt und gibt Sicherheit und Bequemlichkeit bei guter Bewegungsfreiheit. Aber auch die Stocksättel erfüllen diesen Zweck. Sie beginnen ihre Geschichte mit der Überfahrt der Engländer nach Australien Ende des 17. Jahrhunderts. Für das fremde Land musste der klassischen englische Sattel angepasst werden und wurde zur australischen Version des Westernsattels. Er bietet einen tiefen und sicheren Sitz, der für lange Ritte in steinigem Gelände entwickelt wurde. Für verschiedene Bedürfnisse wurden im Laufe der Jahre viele unterschiedliche Sättel entwickelt. Westernsattel und Stocksattel wurden für den Arbeitsalltag auf dem Pferd und lange Ritte in unwegsamem Gelände gestaltet. Sie verbinden die Eigenschaften eines bequemen Sattels für Pferd und Reiter mit einem sicheren Sitz auch in gefährlichen Situationen. Ihre Entwicklung fand jedoch unabhängig voneinander statt und so weist jeder Sattel auch Eigenarten und besondere Merkmale auf.
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Der Westernsattel
Als Reitsattel aus der Tradition der amerikanischen Cowboys übt er noch heute eine große Faszination aus und das Reiten im Westernstil wird immer beliebter. Auch im Freizeitreiten findet der Sattel seine Anwendung und punktet dort durch seine bequeme Form. Die Westernsättel zeichnen sich durch eine große Auflagefläche aus, die das Gewicht des Reiters gut über den Pferderücken verteilt. Seine Konstruktion macht ihn größer und schwerer als klassische Sättel, bietet dafür jedoch eine gute Sitzfläche. Die Größe des Sattels orientiert sich am Pferd und teilt sich in Semi Quarter, Quarter und Full Quarter für breite Pferde auf. Die breite Sitzfläche und das voluminöse Hinterzwiesel sorgen für einen sicheren Sitz auch bei schnellen Wendungen des Pferdes.
Breite Steigbügelriemen, die Fender, bieten ein angenehmes Beingefühl auch auf langen Ausritten. Eine Besonderheit der Westernsättel stellt die Befestigung des Sattelgurts dar. Er wird nicht wie üblich über Schnall und Strupfen befestigt, sondern an einem Ring am Sattel angebracht. Der Sattel ist bis heute von Arbeitsalltag der Rinderhüter beeinflusst und spiegelt diese Tradition im Sattelhorn wider, an dem früher das Lasso befestigt werden konnte. In verschiedenen Stilen des Westernreitens findet sich diese Geschichte noch wieder und es gibt viele Arten des Sattels für die Ausprägungen dieser Reitart.
- Sitzgröße 16': Gesamtlänge ca.62 cm : Gewicht ca. 12 kg.
- Sitzgröße 17': Gesamtlänge ca.65 cm : Gewicht ca. 12 kg.
- Material: Geöltes Büffelleder
Der Stocksattel
Der Stocksattel wurde ebenfalls für die Arbeit auf dem Pferd entwickelt und passte sich den Bedingungen in Australien an. Er ähnelt dem Westernsattel im Aussehen, weist jedoch kein Sattelhorn auf. Der Sitz im Sattel ist tiefer als bei einem klassischen Reitsattel. Anders als die Westernsättel verfügt der Reitsattel über zusätzliche Kniestützen. Sie schränken die Beinfreiheit nach vorne-oben ein, halten den Reiter aber bei gefährlichen Situationen im Sattel. Sie unterstützen besonders beim Bergabreiten und steinigem Gelände. Die Stocksättel verteilen das Gewicht auf langen Ritten optimal über den Pferderücken und bieten dem Reiter einen gut gepolsterten Sattel. Er liegt höher auf dem Pferd und gibt ihm damit eine angenehme Wirbelsäulenfreiheit. Sie haben ein geringeres Gewicht als amerikanische Westernsättel und werden durch einen zusätzlichen Übergurt sicher befestigt. Der Sattel gibt eine gute Sicherheit auf dem Pferd und erlaubt eine optimale Hilfegebung auch auf langen Ritten.
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Der Vergleich:
Beim Reiten eigen sich beide Sättel besonders gut für lange Ausritte. Sie sind auf Komfort und Sicherheit für Pferd und Reiter ausgelegt. Die Stocksättel bieten zusätzliche Stabilität durch ihre Kniestützen und den tiefen Sitz. Damit schränken sie jedoch auch die Bewegungsfreiheit weiter ein als Westernsättel.
Für das Reiten in bergigen und steinigen Gegenden eignen sich Stocksättel damit optimal, während Westernsättel mehr Freiheit für schnelle Wendungen und Bewegungen geben. Für zusätzlichen Komfort und optimale Sicherheit lohnt sich der Griff zu Stocksätteln. Wer als Reiter mehr Bewegungsfreiheit möchte, kann gut zu den schwereren Westernsätteln greifen. Beide Arten bieten auch für das Pferd Tragekomfort und können an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden.
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